Wollen Sie etwa einen Hund mit Knall??

Wer mit Fremdsprachen nur selten zu tun hat, für den kann die Suche nach geeigneten Übersetzungsdienstleistern frustrierend sein. Wir alle kennen Bedienungs- und Montageanleitungen, die die einen zu Heiterkeitsausbrüchen veranlassen und die anderen zur Verzweiflung bringen, wenn nicht wegen der Übersetzungsfehler gar Schlimmeres passiert.

Übersetzungen wurden noch bis vor gar nicht so langer Zeit nur in Papierform per Post oder Fax beauftragt und zugestellt. Einzelne Übersetzer saßen im stillen Kämmerlein erst an der Schreibmaschine, dann am PC. Oder es gab in den Unternehmen angestellte Übersetzer oder Übersetzungsabteilungen. Ob die Übersetzungsrichtung Deutsch-Fremdsprache oder Fremdsprache-Deutsch lautete, war den Beauftragenden oft egal. Man war überzeugt, der Übersetzer kann in jede Richtung übersetzen, beherrscht jedes Fachgebiet. Und wozu gibt es schließlich Spezialwörterbücher? Arbeit nach dem Muttersprachenprinzip war keine Selbstverständlichkeit.

Heute entwickelt sich das Übersetzen vom Übersetzen durch einen Einzelübersetzer immer stärker hin zu einer Übersetzungsindustrie. Eine qualitativ hochwertige Übersetzung ist heute das Resultat der Arbeit vieler Fachleute, wird maßgeblich durch den Grad der Kooperation zwischen den Beteiligten in der Prozesskette Entwicklung – technische Dokumentation – Übersetzung – Marketing beeinflusst. Vor allem Dokumentation und Übersetzung wachsen immer enger zusammen.

Die technische Dokumentation wird immer stärker in den industriellen Produktionsprozess integriert und die Erstellung von Handbüchern, Betriebs- und Gebrauchsanleitungen, Informationssystemen, Katalogen usw. wird schrittweise automatisiert. Jede neue Produktentwicklung erfordert eine zumindest teilweise aktualisierte Dokumentation. Diese Dokumente müssen zunehmend in immer mehr Sprachen gleichzeitig übersetzt werden. Auf diese Weise entstehen in vielen Fällen sehr umfangreiche mehrsprachige Dokumentenbestände.

Eine Folge davon ist: Die Verwaltung von Versionen und Sprachvarianten wird zum Problem, das Arbeitszeit und materielle Ressourcen blockiert.

Als Ausweg werden in den Firmen Dokumentenmanagementsysteme eingesetzt, in den Übersetzungsunternehmen werden immer öfter datenbankgestützte Terminologieverwaltungssysteme zur Unterstützung der Firmen angewandt.

Die Arbeit ist somit nur in Kooperation zwischen Industrie- und Übersetzungsunternehmen durch die Nutzung moderner Informationstechnologie zu leisten.

Das bedingt bei beiden Seiten, dass beide sich ständig an der neuesten Entwicklung in der Datenverarbeitung und der Telekommunikation aneinander anpassen, immer neue Aufgaben und Kompetenzen im Umgang mit technischen Hilfsmitteln übernehmen.

Qualitativ hochwertige Übersetzungen durchlaufen bis zu ihrer Fertigstellung viele Stufen. Es gibt die EN 15038, die Europäische Qualitätsnorm für Übersetzungsdienstleistungen, welche für eine Qualitätsübersetzung die Schritte „translation work“, „edit and revision“ sowie „review“ vorsieht, d.h. eine mindestens 3-stufige Bearbeitung. Diese umfangreichen Aufgaben kann ein einzelner Übersetzer heute nicht mehr allein bewältigen, auch nicht in Kooperation mit dem beauftragenden Unternehmen. Dazu sind nur noch Übersetzungsunternehmen mit umfangreicher Logistik in der Lage.
Das moderne Übersetzungsunternehmen hat daher permanent folgende Aufgaben zu lösen:

ständige Beobachtung des Marktes der für unseren Dienstleistungsbereich relevanten Hard- und Software

erhöhte Investitionen in PC-Vernetzung, regelmäßigen Kauf neuer Technik, neuer Programme

regelmäßige Schulung der Geschäftsführung und der Mitarbeiter sowie Durchsetzung der damit zusammenhängenden Bereitschaft zur permanenten Weiterbildung – auch durch Selbststudium

Auswahl der freien Mitarbeiter nicht nur nach fachlichem Können, sondern auch nach technischer Ausstattung

Das alles ist anspruchsvoll und nicht leicht umzusetzen und kostet daher seinen Preis.

PS: Bei dem „Hund mit Knall“ handelt es sich um die Übersetzung eines italienischen Muttersprachlers ins Deutsche. In einem Werbeprospekt für einen interessanten Urlaub wollte er Jäger auf das Vorhandensein von ausgebildeten Jagdhunden aufmerksam machen.

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