Der Umbruch in Fernsehstudios ist im digitalen Zeitalter radikal. Wo es früher einer Vielzahl an hochspezialisierten und äußerst kostspieligen Geräten bedurfte, zum Beispiel Steuergeräte für die elektronischen Kameras oder technische Messgeräte, werden heute wenige flexible und wesentlich kostengünstigere elektronische Bestandteile benötigt, die in Zukunft gar von hoch entwickelten Servern mit mehreren virtuellen Maschinen abgelöst werden sollen. Die hohen Datenraten, die in Fernsehstudios für hochauflösende Bilder gesendet werden müssen, lassen sich mit den herkömmlichen Broadcast-Technologien nicht mehr verarbeiten. In ihrer Masterarbeit „Hochbandbreitige IP-Signale in virtualisierten Umgebungen“ suchte die Ilmenauer Absolventin der Medientechnologie Anna-Maria Daschner nach Lösungen, wie Fernsehsender die Umstellung auf neue Technologien der Informationstechnik gestalten können, indem Bildsignale mit zum Teil extrem hohen Datenraten verarbeitet und gesteuert werden. Nachdem ihre Abschlussarbeit, die sie am Fachgebiet „Audiovisuelle Technik“ in Zusammenarbeit mit der GMIT GmbH, einem Tochterunternehmen des Elektronikkonzerns Rohde & Schwarz, geschrieben hatte, bereits mit „sehr gut“ bewertet wurde, belegte sie nun einen der ersten drei Plätze des ARD/ZDF-Förderpreises „Frauen + Medientechnologie“ 2017.
Die 27-jährige Anna-Maria Daschner ist heute als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Medientechnik der TU Ilmenau beschäftigt. Schon in der Schule begeisterte sie sich für naturwissenschaftliche und technische Themen und begann gleich nach dem Abitur ein Bachelorstudium in Medientechnik an der Fachhochschule Düsseldorf. Für ihr Masterstudium der Medientechnologie wechselte sie an die Technische Universität Ilmenau und begann Anfang 2017 ein Promotionsstudium und ihre Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich digitale Mobilität.
Mit dem Förderpreis „Frauen + Medientechnologie“ möchten die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ARD und ZDF talentierte Frauen motivieren, sich in ihrem Studium oder in der Forschung mit audiovisueller Medienproduktion zu befassen. Unter dem Motto „Meine Idee schreibt Zukunft“ richtete sich der Förderpreis 2017 an Absolventinnen deutschsprachiger Hochschulen, deren Abschlussarbeiten sich mit aktuellen technischen Fragestellungen aus dem Bereich in diesem Bereich befassen.
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