Großes Netzwerk, große Macht
In der aktuellen Debatte unter Ökonomen und Marktanalysten wird viel gesprochen über die Herausforderung traditioneller Industrien durch innovative Digitalunternehmen. Dabei gelte die Regel, je größer das Netzwerk eines digitalen Unternehmens, desto größer seine Marktmacht. Das produzierende Gewerbe müsse befürchten, zum Hardware-Lieferanten für digitale Produkte degradiert zu werden. VDA und BVL teilen diese Ansicht nicht. Die Automobilindustrie verfügt selbst über ein riesiges, hervorragend funktionierendes, innovatives Netzwerk: Die automobile Supply Chain. Sie ermöglicht es, mit den digitalen Herausforderern überzeugend umzugehen.
Die automobile Lieferkette erzeugt Werte für den Kunden. Die Aufgabe ist es nun, neue technische Möglichkeiten zu erkennen und zu integrieren, um so das Gesamtsystem zu optimieren. In den Plenums- und Fachvorträgen des Forums Automobillogistik 2019 stellen Experten entsprechende Ansätze und Konzepte vor und stellen sich der Diskussion mit den Teilnehmern.
Wertschöpfung mit Menschen gestalten
Den Auftakt zum Forum bilden drei spannende Keynotes: Oliver Zipse, Mitglied des Vorstands der BMW AG in München, spricht über smarte End-to-End-Logistik – intelligente Wertstromgestaltung bis zum Kunden. Die Digitalisierung der Supply Chain ist Thema von Prof. Dr. Stefan Asenkerschbaumer, stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH in Stuttgart. Dr. Jörg Mosolf, geschäftsführender Gesellschafter der Mosolf SE & Co. KG, beschäftigt sich mit der Tatsache, dass Wertschöpfung mit Menschen gestaltet wird, und verdeutlicht die Verbindung zwischen Logistik-Image und Logistikleistung.
Nachmittags können die Teilnehmer zwischen jeweils zwei zeitgleich laufenden Fachvortragssequenzen wählen: Die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine steht im Fokus der Sequenz zur automatisierten Logistik. Parallel laufen Vorträge zum Aftermarket mit seinen besonderen logistischen Herausforderungen. Anschließend geht es um Ansätze und Technologien für das Tracking in der Supply Chain beziehungsweise digitale Planung in der Logistik, unter anderem anhand von Simulationen und digitalen Zwillingen.
Gelegenheit zum Networking bietet die Abendveranstaltung. Es spricht der VDA-Präsidenten Bernhard Mattes, im Anschluss betrachtet Münchens Oberbürgermeister a.D. Christian Ude logistische Herausforderungen mit einem Augenzwinkern. Zudem wird in diesem Rahmen der VDA Logistik Award verliehen.
Was wird aus Deutschland?
Dr. Robert Engelhorn, Leiter des BMW Werkes München, schildert zum Start in den zweiten Forumstag das Logistikkonzept für ein Werk im Herzen einer Metropole. Einen branchenübergreifenden Blick auf Chancen und Perspektiven der Echtzeitsteuerung erlaubt anschließend der BVL-Vorstandsvorsitzende Robert Blackburn. In weiteren parallelen Vortragssequenzen geht es um Green Logistics beziehungsweise Produktionsplanung und Steuerung. Im Plenum präsentieren dann die Träger des VDA Logistik Award 2019 das ausgezeichnete Projekt. Anschließend erläutert Prof. Dr. Hans-Werner Sinn, Präsident a.D. des ifo Instituts, die Entwicklung der Weltwirtschaft vor dem Hintergrund von Trump, Brexit und der Eurokrise und stellt sich der Frage: Was wird aus Deutschland?
Zum Abschluss des Forums gibt es die Chance auf exklusive Einblicke in die Praxis bei vier Werksbesichtigungen.
Weitere Informationen zum Forum gibt es unter www.bvl.de/fal
Die 1978 gegründete Bundesvereinigung Logistik (BVL) e. V. ist eine gemeinnützige, neutrale und überwiegend ehrenamtliche Organisation. Als Plattform für Manager der Logistik in Industrie, Handel und Dienstleistung, für Wissenschaftler und Studierende bildet sie mit heute mehr als 11.000 Mitgliedern eine Brücke zwischen Wirtschaft und Wissenschaft und ist Podium für den nationalen und internationalen Gedankenaustausch zwischen Führungskräften aus Logistik und Supply Chain Management.
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