Obwohl die Zahl der LKW-Fahrer in Deutschland im Jahr 2017 um 1,7 Prozent gestiegen ist, steigt der Fahrermangel von Jahr zu Jahr. Diese Tendenz wird vor dem Hintergrund der guten wirtschaftlichen Lage und der Marktanforderungen immer deutlicher. nkt Der Anteil der deutschen Unternehmen im Transportgewerbe sinkt dabei -im Jahr 2012 waren es 92,3 Prozent und fünf Jahre später nur noch 81,9 Prozent.
Mehr freie Stellen als Arbeitslose
Im ganzen Land übersteigt die Zahl der offenen Stellen für Berufskraftfahrer die Zahl der Arbeitslosen, die seit Jahren in dieser Berufsgruppe als arbeitslos gemeldet sind. Laut der Bundesagentur für Arbeit waren im Juli insgesamt 20.867 freie Stellen für Fahrer ausgeschrieben und 13.288 suchende Berufsfahrer.
Ein anderes Problem stellt die Demographie dar. Der Anteil der Fahrer unter 25 Jahren betrug im Jahr 2017 nur 2,6 Prozent. Fahrer, die über 55 Jahre alt waren, machten aber sogar 29 Prozent aus.
In der Transportbranche führt der Mangel an Mitarbeitern zu Ausfällen – Flotten stehen still, Unternehmer sind gezwungen Aufträge abzulehnen. Die Situation hat auch Einfluss auf das Lohnniveau: Der Lohnanstieg für Berufskraftfahrer ist seit einigen Jahren höher als der Anstieg der Verbraucherpreise.
Über 20.000 Polen sind in deutschen Transportfirmen angestellt
Im deutschen Transportgewerbe steigt die Zahl der Fachkräfte aus dem Ausland. Ihr Anteil erreichte 2017 18,1 Prozent. Hauptsächlich sind es Berufsfahrer aus Polen, Rumänien, Bulgarien, Kroatien, Ungarn und der Tschechischen Republik.
Zwischen 2012 und 2017 ist die Zahl der bulgarischen Fahrer im Jahr durchschnittlich um 58,4 Prozent und der rumänischen Trucker um 53,6 Prozent gestiegen.Den größten Anteil unter den ausländischen Beschäftigten im deutschen Transportgewerbe bilden aber polnische Arbeitnehmer. Im Jahr 2012 waren rund 5.500 Polen bei deutschen Transportunternehmen beschäftigt, Ende 2017 waren es schon 22,6 Tausend.
Die Löhne steigen schneller als die Preise
Der Fahrermangel in Deutschland wirkt sich auf die Löhne in der Branche aus. Der BAG-Bericht zeigt, dass die Stundensätze zwischen 2015 und 2017 je nach Bundesstaat durchschnittlich um 2,6 bis 4,9 Prozent pro Jahr gestiegen sind. Dieser Anstieg liegt deutlich über dem Anstieg des Verbraucherpreisindex.
Am besten in Deutschland verdienten im Jahr 2017 Fahrer aus Bayern- ihr Stundensatz lag bei 13,10 Euro pro Stunde. Etwas weniger – 12,88 Euro pro Stunde bekamen im vergangenen Jahr Fahrern aus Nordrhein-Westfalen. In Brandenburg belief sich der Stundensatz auf 12,28 Euro und in Thüringen auf 11,56 Euro.
Auswirkungen des Fahrermangels
Das BAG führte die Umfragen unter deutschen Transportunternehmen durch. Bei der Frage nach den Auswirkungen des Personalmangels auf ihr Gewerbe gaben 52,6 Prozent der Befragten zu, dass ihre Flotten still stehen. 51 Prozent der Befragten bestätigten zudem, dass sie aufgrund fehlender Mitarbeiter die Annahme neuer Aufträge ablehnen müssen.
Quelle: Transinfo/de/
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