Deutlicher Rückgang der Binnenschifffahrt 2018 im Saarland wegen Niedrigwassers

Im vergangenen Jahr ist der Umschlag an den saarländischen Häfen an Saar und Mosel auf insgesamt 2,7 Millionen Tonnen gesunken. Dies war ein Rückgang um ein Viertel gegenüber dem Vorjahr. Ursächlich dafür war die monatelange Niedrigwasserphase auf dem Rhein infolge des heißen Sommers. Da Schiffe auf dem Rhein aufgrund des zu geringen Wasserstandes entweder gar nicht oder nur mit reduzierter Ladung fahren konnten, sind sowohl der Versand (minus 28 Prozent) wie auch die Zufuhr (minus 29 Prozent) für die saarländische Wirtschaft gesunken. Größte Kunden für das Binnenschiff sind weiterhin die saarländische Stahlindustrie, die Kraftwerke und die Bauwirtschaft. „Der Rückgang der transportierten Gütermenge unterstreicht einmal mehr, wie wichtig gut ausgebaute Wasserwege mit ausreichender Wassertiefe für den Transport von Massengütern sind. Deshalb appellieren wir an Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass die Fahrrinne insbesondere am Mittel- und Niederrhein vertieft wird. Denn nur so kann es in Zukunft gelingen, Niedrigwasserzeiten zu bewältigen und zusätzlich Verkehr von der Straße auf die Wasserstraße zu verlagern.“ So kommentierte IHK-Geschäftsführer Dr. Carsten Meier die aktuellen Zahlen zur Binnenschifffahrt im Saarland, die das Statistische Amt Saarland  herausgegebenen hat.

Die IHK hat bereits Ende 2018 im Verbund mit der Union europäischer Industrie- und Handelskammern (UECC) eine Resolution zur Rheinvertiefung verfasst und an den Bundesverkehrsminister gesendet. Die UECC vertritt 60 regionale Industrie- und Handelskammern aus dem Kerngebiet Europas.

„Als ebenso wichtig wie die Rheinvertiefung erachten wir den Ausbau der Moselschleusen. Denn die inzwischen über 60 Jahre alten und entsprechend störungsanfälligen Bauwerke stellen einen weiteren Engpass im Binnenschifffahrtsnetz auf dem Weg vom und ins Saarland dar. Deshalb sehen wir auch hier den Bund in der Pflicht, den Ausbau der Moselschleusen zu beschleunigen“, so Meier.

Die IHK weist darauf hin, dass über die Hälfte der umgeschlagenen Gütermenge auf Erze, Steine sowie Kokerei- und Mineralölerzeugnisse entfallen und damit von besonderer Bedeutung für die Grundstoffindustrien sind. Mit fast einer Million Tonnen folgen Roh- und Brennstoffe wie Kohle, rohes Erdöl und Erdgas. Umgekehrt gehen Metalle und Metallerzeugnisse im Umfang von über 650.000 Tonnen auf dem Wasserweg in den Versand – ungefähr zwei Drittel davon ins Ausland.

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