In Nordrhein-Westfalen, wo TÜV Rheinland die meisten Hauptuntersuchungen durchgeführt hat, stieg die Quote von 19,5 auf 21,2 Prozent. Ebenfalls negativ war der Trend in Rheinland-Pfalz: Dort stieg die Mängelquote von 20,9 auf 23,4 Prozent und damit über den Bundesdurchschnitt. Im benachbarten Saarland wiesen 24,2 Prozent der Kraftfahrzeuge bei TÜV Rheinland-Prüfungen erhebliche Mängel auf (21,9 % waren es 2018). In den Bundesländern Berlin und Brandenburg haben in diesem Jahr 76,2 Prozent aller Autos die Hauptuntersuchung bei TÜV Rheinland auf Anhieb geschafft. Gegenüber dem Vorjahr ist die Quote der Autos mit erheblichen Mängeln dort somit ebenfalls gestiegen – von 20,5 auf derzeit 23,8 Prozent.
Die zuverlässigsten zwei- und dreijährigen Fahrzeuge sind im Jahr 2019 bei den TÜV-Prüfungen insgesamt Mercedes GLC, Mercedes SLC/SLK, Porsche 911 sowie Mercedes B-Klasse.
Autobild TÜV-Report 2020 ab 8. November am Kiosk
Am häufigsten sind Mängel bei den Hauptuntersuchungen an der Beleuchtung, gefolgt von Ölverlust, an Bremsen, Auspuff sowie Achsen, Rädern und Reifen. Dies geht aus dem am 8. November 2019 erscheinenden Autobild TÜV Report-2020 hervor, der im Detail die Qualität von 237 besonders beliebten Gebrauchtwagentypen für ganz Deutschland beschreibt. Der populäre Ratgeber ist an den Servicestationen von TÜV Rheinland in ganz Deutschland sowie im Zeitschriftenhandel für 4,90 Euro erhältlich.
Zahlen im Detail
Die Sachverständigen der verschiedenen TÜV-Unternehmen in Deutschland stellten für 2019 im Bundesdurchschnitt bei 21,5 Prozent aller Autos erhebliche Mängel fest. Das heißt: Diese Autos erhalten keine TÜV-Plakette. Ein Jahr zuvor waren es 21,2 Prozent. Untersucht wurden rund 9 Millionen Fahrzeuge.
Die Streuung der Mängelrate zwischen dem besten und dem schlechtesten Pkw ist je nach Altersklasse sehr groß: Bei Fahrzeugen bis drei Jahren Alter beträgt die Spanne 2,17 bis 13,6 Prozent, bis fünf Jahre von 3,5 bis 24,2 Prozent, bis sieben Jahre von 6,1 bis 31,9 Prozent, bis neun Jahre von 8,2 bis 38,8 Prozent sowie bis elf Jahre von 11,1 bis 43,1 Prozent.
Auch regional gibt es große Unterschiede. Dies kann verschiedene Gründe haben, über die sich nur spekulieren lässt. So kann ein unterschiedlicher Fahrzeugbestand ebenso eine Rolle spielen wie die wirtschaftliche Kraft oder das Nutzungsverhalten der Autobesitzer.
„Aufschub von Reparaturen ist riskant“
Besonders auffällig sind die Fahrzeuge, bei denen der Hauptuntersuchungstermin um mehr als zwei Monate überzogen wurde. Diese weisen bei allen Fahrzeugarten vermehrte Mängel auf. Bei Wartung und Instandhaltung des Automobils, insbesondere bei älteren Fahrzeugen, wird gespart. Das ist dadurch erklärbar, dass die Reparaturkosten den Zeitwert schnell erreichen oder sogar übersteigen. Sicherlich fließen auch Daten von Fahrzeugen ein, deren Halter im Vorfeld klären will, ob eine Reparatur noch wirtschaftlich ist. Allerdings: „Der Aufschub von Reparaturen oder das Nichtreparieren von Mängeln ist sehr riskant“, sagt Hartmut Müller-Gerbes, Chefredakteur Autobild TÜV-Report. Hiervon raten die Fachleute deshalb dringend ab.
TÜV Rheinland ist ein weltweit führender unabhängiger Prüfdienstleister mit fast 150 Jahren Tradition. Im Konzern arbeiten über 20.000 Menschen rund um den Globus. Sie erwirtschaften einen Jahresumsatz von 2 Milliarden Euro. Die unabhängigen Fachleute stehen für Qualität und Sicherheit von Mensch, Technik und Umwelt in fast allen Wirtschafts- und Lebensbereichen. TÜV Rheinland prüft technische Anlagen, Produkte und Dienstleistungen, begleitet Projekte, Prozesse und Informationssicherheit für Unternehmen. Die Experten trainieren Menschen in zahlreichen Berufen und Branchen. Dazu verfügt TÜV Rheinland über ein globales Netz anerkannter Labore, Prüfstellen und Ausbildungszentren. Seit 2006 ist TÜV Rheinland Mitglied im Global Compact der Vereinten Nationen für mehr Nachhaltigkeit und gegen Korruption. Website: www.tuv.com
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