Verschiedene Öffnungsquoten
In Neuss sind aufgrund des eher kleinstrukturierten Handelsbesatzes auf der Krefelder Straße bis hin zum Markt 89 Prozent der Läden offen. Dagegen finden sich auf den Einkaufsmeilen in Köln – deutschlandweit regelmäßig am meisten frequentiert – Hohe Straße und Schildergasse nur 53 Prozent offene Geschäfte. Speziell die großen von Filialisten betriebenen Flächen über 800 qm bleiben geschlossen. Bielefeld bewegt sich dabei im Mittelfeld.
Branchenspezifische Unterschiede
Die Schwankungen zwischen den Branchen sind deutlich geringer. Textil- und Schuhhändler haben nur zu rund 70 Prozent offen. Oftmals sind hier großflächige Geschäfte vorzufinden, die in normalen Zeiten durch breite Sortimente und großzügige Präsentationen zum Konsum einladen, aber nun geschlossen sind. Da diese Branchen zwischen 40 – 50 Prozent der Geschäfte stellen, ziehen sie den Gesamtdurchschnitt deutlich herunter. Lebensmittelgeschäften haben zu 90 Prozent geöffnet, lediglich Spezialitätengeschäfte wie Chocolatiers oder Käsefachgeschäfte haben nicht geöffnet. Telekommunikationsanbieter oder auch Schmuck- und Uhrenhändler haben eine hohe Öffnungsquote von knapp unter 80 Prozent. Hier wirkt die kleinteilige Struktur der Anbieter in diesen Branchen.
Schutz von Personal und Kundschaft
Die 800-qm-Beschränkung wirkt offensichtlich. Großflächige Geschäfte und Einkaufslagen, die großflächige Geschäfte beherbergen, bleiben geschlossen. „Es ist aus gesundheitlicher Sicht aber unklar, warum Großflächen hier schlechter gestellt werden“, hinterfragt Marco Atzberger, Geschäftsleitung im EHI, „denn auch bzw. gerade Großflächen können Abstandregeln umsetzen. Insofern ist die Entscheidung aus NRW zu begrüßen, ab nächsten Montag, auch Geschäften mit größerer Verkaufsfläche die Öffnung zu erlauben, wenn diese auf 800 qm eingeschränkt wird. Der Schutz von Kunden und Verkaufspersonal bleibt die zentrale Aufgabe.“
Grundsätzlich haben die Handelsunternehmen durch Einschränkungen der Öffnungszeiten, dem Einsatz von Personal vor dem Geschäft zur Organisation der möglichen Warteschlangen und klaren Markierungen im Geschäft reagiert, wie die Begehungen vor Ort zeigten. Die kommende Maskenpflicht ist ein weiterer wichtiger Bestandteil der Öffnung der Geschäfte.
Das EHI Retail Institute ist ein Forschungs- und Beratungsinstitut für den Handel und seine Partner mit rund 80 Mitarbeitern. Sein internationales Netzwerk umfasst rund 800 Mitgliedsunternehmen aus Handel, Konsum- und Investitionsgüterindustrie sowie Dienstleister. Das EHI erhebt wichtige Kennzahlen für den stationären und den Onlinehandel, ermittelt Trends und erarbeitet Lösungen. Das Unternehmen wurde 1951 gegründet. Präsident ist Kurt Jox, Geschäftsführer ist Michael Gerling. Die GS1 Germany ist eine Tochtergesellschaft des EHI und des Markenverbandes und koordiniert die Vergabe der Global Trading Item Number (GTIN, ehem. EAN) in Deutschland. In Kooperation mit dem EHI veranstaltet die Messe Düsseldorf die EuroShop, die weltweit führende Investitionsgütermesse für den Handel, die EuroCIS, wo neueste Produkte, Lösungen und Trends der IT- und Sicherheitstechnik vorgestellt werden sowie die C-star für den asiatischen Handel in Shanghai.
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