Dies sind Ergebnisse der Studie "Was Journalisten sollen und wollen", die heute in Hamburg vom Leibniz-Institut für Medienforschung │ Hans-Bredow-Institut (HBI) veröffentlicht wurde. Die Studie hat die Erwartungen der deutschen Bevölkerung an den Journalismus untersucht und sie mit den Erwartungen, die Journalist*innen an sich selbst haben, verglichen. Ergebnis: Zwischen beiden Parteien herrscht große Einigkeit darüber, was Journalismus leisten sollte.
Die Befunde des Leibniz-Institut für Medienforschung zeigen, dass das, was deutsche Journalist*innen am meisten tun wollen, auch das ist, was sie in den Augen der deutschen Bevölkerung vor allem tun sollten. „Dies umfasst in erster Linie die klassischen journalistischen Aufgaben der objektiven Berichterstattung sowie der Analyse und Einordnung. Auch die Förderung von Toleranz und kultureller Vielfalt wird auf beiden Seiten als besonders wichtige journalistische Aufgabe erachtet“, so Prof. Dr. Wiebke Loosen, Senior Researcher am HBI.
„Insgesamt zeigt sich aber auch, dass die Bevölkerung Aufgaben, die für einen eher kontrollierenden, politisch-aktivistischen Journalismus stehen, mehr Wichtigkeit beimisst, als die meisten Journalistinnen und Journalisten sie in ihrer täglichen Arbeit als Teil ihrer Aufgaben betrachten. Eine besondere Bedeutung haben in den Augen der Bevölkerung auch Fragen der Transparenz und konstruktiver, lösungsorientierter Journalismus", so Loosen weiter.
Nachrichteninteresse und Mediennutzung haben einen entscheidenden Einfluss darauf, für wie wichtig Bürgerinnen und Bürger journalistische Aufgaben erachten: Interesse an Hard News und die Nutzung von journalistischen Online-Medien haben einen positiven Einfluss darauf, für wie wichtig klassische journalistische Aufgaben erachtet werden.
Mit einer repräsentativen CATI-Umfrage (n= 1.000) ermittelten die Autor*innen, welche journalistischen Aufgaben deutsche Bürger*innen als wichtig erachten und verglichen diese Befunde mit den repräsentativen Daten zum Rollenselbstverständnis deutscher Journalist*innen aus der Worlds of Journalism-Studie (Steindl et al. 2017). Die repräsentative Bevölkerungsumfrage durch das Marktforschungsinstitut IPSOS wurde von der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius finanziert.
Ergebnisse im Bredow
CastJohanna Sebauer hat mit zwei der Autor*innen, Prof. Dr. Wiebke Loosen und Dr. Sascha Hölig, gesprochen. Einen Podcast zu den Ergebnissen der Studie finden Sie hier: https://leibniz-hbi.de/de/aktuelles/bredowcast-52-was-journalisten-sollen-und-wollen
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