Wow, ist der erste Gedanke. Die Mitarbeiter sind begeistert – vor allem von der experimentellen Gestaltung der Blickwand. Entwickelt und ausgeführt vom Caparol FarbDesignStudio ist sie ein echter Hingucker.
„Ethno“ heißt die neue Oberfläche, inspiriert durch folkloristische Ethnomuster fremder Kulturen. Das mutige „Ethno“-Design findet sich – in anderer Farbstellung – bei den Caparol-Trendwelten 2020. An ein Graffiti-Wandbild angelehnt, verbindet es eine mehrfache Fleckspachtelung mit der abschließenden schwarzroten Stucco-Strukturierung. Durch diese kreative Technik weht ein Hauch Internationalität durch die Räumlichkeiten.
„Die Wandgestaltung ist farbintensiv, kontrastreich und sehr lebendig – bedingt durch die handwerkliche Struktur sowie unterschiedlichen Glanzgrade“, erklärt Diplom-Designerin Sabine Hoffner. Die Maler- und Lackierermeisterin hat die Technik entwickelt und weiß: „Eine starke Farbigkeit wie diese ist in Räumen mit kurzer Verweildauer – wie es ein Treppenaufgang ist – durchaus erlaubt.“
Verschiedene Rotnuancen, zwei unterschiedliche Metallocryl-Farbtöne (Baccara 10 MET / Extraordinary 10 MET) und ein dunkler Rotton prägen die auffällige Wandgestaltung. Die Treppe setzt sich dunkel und skulptural von der Wand ab. Untersichten und Wangen sind schwarz gestrichen. Durch den ebenfalls dunklen Fliesenbelag erscheinen die Treppenläufe wie aus einem Guss. Die übrigen Wände nehmen sich bewusst zurück, um nicht mit der Akzentwand zu konkurrieren. Ein Tischgedeck als Schablone gibt einen dezenten Hinweis, wohin die Treppe führt. Die Farben des Treppenhauses stehen in Verbindung zur Kantinenfarbigkeit. Der zurückhaltende, warme Grundfarbton (3D Palazzo 20) und eine Rotnuance (3D Venezia 5) aus der Ethno-Oberfläche finden sich in der Kantine wieder. Das Rot hat im Treppenhaus somit auch eine leitende und vorbereitende Funktion.
Farbige Inszenierung
Die markant gestaltete Ethno-Wand macht neugierig: Wie inszeniert man eine solch ungewöhnliche kraftvolle Fläche?
Hierzu Sabine Hoffner: „Bei der „Ethno-Technik“ verlassen wir den Standard einer klassischen Applikation, experimentieren mit Produktkombinationen. Und zwar mit Produkten, die sich bereits im Caparol-Portfolio befinden und sich durch ihre Qualität bewährt haben.“ Hierzu wurde die Wandfläche in einer brillanten Rotnuance deckend vorgerollt. Mehrere sich partiell überlagernde Fleckspachtelungen (Venezianer Kelle) in matt und metallisch sorgen für eine optische Tiefe. Strukturgebend und damit maßgeblich für die Anmutung der Wand ist der abschließende Spachtelauftrag. Der dunkelste Farbton gibt der Oberfläche ihren spezifischen Charakter. „Bei dieser Ausführung sind es angedeutete vertikale und horizontale Streifenapplikationen, die sich an manchen Stellen bis hin zu geschlossenen Flächen verdichten können. ‚Ausbrecher‘ in die Diagonale bereichern das Bild“, erläutert Sabine Hoffner, die die Technik gemeinsam mit Maler- und Lackierermeister Patrick Lamola, der auch staatlich geprüfter Gestalter ist, auf die Wand gebracht hat. „Der prüfende Blick mit einem gewissen Abstand ist unerlässlich und sollte ständig erfolgen“, weiß die Malermeisterin, die zum Team des Caparol FarbDesignStudios gehört und bereits zahlreiche Kreativtechniken erschaffen hat. Mit einem finalen Spachtelauftrag lassen sich Assoziationen zur Wandgestaltung steuern. Von einer antiken Archaik, über Graffiti beispielsweise in Form von Buchstabenfragmenten, bis hin zu bekannten klassischen Ethno-Mustern und Prints sind Interpretationen kaum Grenzen gesetzt.
Martina Lehmann
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Kasten: Wäre der Ethno-Look ein Mensch, wäre er ein Weltenbummler, ein Freigeist, der von überall Inspirationen sammelt, und Länder und Kontinente wie Afrika, Indien, China, oder Nordafrika wie Marokko oder Marrakesch bereist. Er ließe sich dort von verschiedenen Lebensumständen und Stammeskulturen inspirieren, nähme Dinge mit nach Hause – um dort das Fernweh zu stillen, indem er sich mit den Reminiszenzen seiner Reisen umgibt. Quelle: westwing
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