Grundlage der Bewertung für das Gesamtergebnis des PAC INNOVATION RADAR „AI-related Services in Germany 2020“ war ein allgemeiner Kriterienkatalog, der zum Beispiel die Breite des Leistungsspektrums, die lokale Lieferfähigkeit und die getätigten Investitionen in KI-spezifische Lösungen und Methoden sowie in die Fortbildung/Ausbildung der eigenen Mitarbeiter berücksichtigt. Die Auswertung aller Informationen führte zu folgenden Ergebnissen:
- Die Zahl der KI-Experten ist noch relativ gering: Der Stamm an lokalen Experten mit speziellem KI-Know-how (Programmierung, Beratung usw.) ist bezogen auf die Gesamtbelegschaft sehr überschaubar. Ihr Anteil bewegt sich in der Regel im einstelligen Prozentbereich. Ausnahmen sind Spezialisten wie Alexander Thamm und pmOne, wo weite Teile der Mitarbeiter regelmäßig in KI- und Data-Science-Projekte eingebunden sind.
- Die Anbieter investieren erheblich in Aus- und Fortbildung: Wenig überraschend spielt die Aus- und Weiterbildung im Bereich KI eine große Rolle bei allen Dienstleistern – immerhin trifft hier großes Wachstumspotential auf ausgeprägten Fachkräftemangel. Die Art und Weise unterscheidet sich indes: Einige Provider setzen auf regelmäßige Webcasts, Online-Schulungen und Austausch in virtuellen Arbeitsgruppen. Andere Ansätze verfolgen strukturierte Präsenzschulungen in internen und externen Akademien. Ein großer Teil der Ausbildung wird auch durch Zertifizierungsprogramme der großen Hyperscaler vorangetrieben.
- Die meisten Anbieter verfolgen eine klare KI-Strategie: Die Ernsthaftigkeit, mit der Dienstleister das Thema KI verfolgen, spiegelt sich darin wider, wie fest verankert es in der eigenen Unternehmensstrategie ist. Wo es klare Ziele, Prozesse, Methoden und ein gemeinsames Verständnis für die Bedeutung der KI gibt, fällt es leichter, Investitionen und Engagement in ein Geschäft zu begründen, dessen Markt- und Projektvolumen aktuell noch überschaubar ist. Die Auswertung durch PAC zeigt hier unterschiedliche Ansätze auf. Viele Anbieter haben KI als ein zentrales Element ihrer Geschäftsstrategie definiert, andere führen KI-Projekte eher taktisch durch.
Der allgemeine Kriterienkatalog für die Auswertung begünstigt tendenziell große Provider, da diese ein breiteres Portfolio oder mehr lokale Kapazitäten in die Waagschale werfen können (siehe RADAR-Grafik). Ein etwas anderes Bild ergibt die Detailauswertung, in der die Service-Leistungen der Anbieter nach Erfahrungen, Referenzen und Angebotsportfolio in diesen sieben Geschäftsprozessen bewertet wurden:
- Human Resources/Human Capital Management (HR/HCM)
- Sales, Service, Marketing (oft zusammengefasst unter dem Begriff Customer Experience, CX)
- Produktion/IoT
- IT-Betrieb
- Logistik und Supply Chain Management (SCM)
- Governance, Risk, Compliance (GRC)
- Finanzen und Beschaffung
In diesen RADARen konnten neben großen Anbietern wie etwa T-Systems oder Atos auch kleine und mittelgroße Anbieter mit speziellem Know-how überzeugen. Beispielhaft sind hier etwa adesso im Segment GRC, Arvato Systems in den Bereichen Logistics/SCM und Sales/Service/Marketing sowie Reply bei Projekten für Logistic/SCM, Production/IoT sowie Sales/Service/Marketing, zu nennen.
„Wir konnten eine große Anzahl von Referenzprojekten bewerten. Es gibt sehr viele, sehr beeindruckende Lösungen, die die Service Provider zusammen mit ihren Kunden umgesetzt haben“, betont Joachim Hackmann, KI-Analyst bei PAC. „Die meisten Projekte zielen auf Automatisierung in der Produktion sowie verbesserte Kundenbeziehungen. Viel Entwicklungspotential ist in Segmenten wie Financials/Procurement und GRC erkennbar. Insgesamt überwiegt der Eindruck: Beim Einsatz von KI in den Geschäftsprozessen stehen die Unternehmen noch am Anfang.“
Weitere Informationen zum PAC INNOVATION RADAR „AI-related Services in Germany 2020“: http://go.pardot.com/e/483761/-related-services-germany-2020/ddnc7/167155544?h=YNR_e-G2n-ZvdmkZpFC1hGWPzZ1ZIRRYzF5EYaYYX9w
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