Am Dienstagabend war es soweit: Der erste Zug passiert die Einfahrt zum NORDFROST Seehafen-Terminal im Containerhafen Wilhelmshaven. Die Lokomotive bringt 18 Waggons, beladen mit knapp 200 neuen PKW des Herstellers Audi auf die insgesamt etwa 2 km lange Bahnanlage. Aus Norden kommend geht es geradeaus in das 33 ha große Gelände der NORDFROST hinein, parallel zur Grenze des benachbarten Hafenumschlagsbetriebes und entlang der neuen Schwerguthalle des Unternehmens. Hier kommt der rund 500 m lange Zug so zum Stehen, dass die PKW über den letzten Waggon per mobiler Rampe auf einer großen Asphaltfläche entladen werden können. Dort findet die erste Inspektion der Fahrzeuge statt, bevor diese auf eine benachbarte, von Audi gemietete Fläche innerhalb des Güterverkehrszentrum (GVZ) des Hafens verbracht und dort zwischengelagert werden. „Hier im Hafen finden wir beste Bedingungen für die Anforderungen unserer Automobillogistik vor“, ist Markus Gumbiller, Outbound-Steuerung Audi AG, überzeugt.
Der direkte Auftraggeber der ersten Bahnverladung bei NORDFROST in Wilhelmshaven ist die von Audi mit der Abwicklung beauftragte CAT Car Terminal GmbH. Als Tochter der französischen CAT-Groupe ist das Unternehmen mit Sitz in Osnabrück als europaweit tätiger Dienstleister für Neu- und Gebrauchtfahrzeuglogistik bekannt. „Mit der NORDFROST haben wir einen passenden Partner gefunden, der flexible Möglichkeiten bietet und pragmatische Lösungen schafft.“, sagt Timo Völz, Logistikleiter bei CAT.
„Diese erste Zugankunft ist der Auftakt für viele weitere Bahnverkehre am NORDFROST Seehafen-Terminal“, freut sich Britta Bartels, geschäftsführende Gesellschafterin der NORDFROST, für das Familienunternehmen und weist darauf hin, dass das unternehmenseigene Gleis sämtlichen Verladern zur Verfügung steht, samt großzügiger Freilagerfläche. „Wir unterstützen je nach Bedarf mit unseren Dienstleistungen die Verladetätigkeiten“, erklärt sie. Andreas Bullwinkel, Geschäftsführer der Container Terminal JadeWeserPort Marketing Gesellschaft, lobt die partnerschaftliche Zusammenarbeit unter den im GVZ ansässigen Unternehmen und freut sich auf weitere Projekte dieser Art.
Die NORDFROST wird künftig im Rahmen des Supply Chain Management kombinierte Verkehre unter Einbindung der Bahn für ihre Kunden gestalten. Neben dem Equipment, das für rollende Ladung, wie PKW, benötigt wird, stehen dafür spezialisierte Containerstapler, sogenannte Reachstacker, zur Verfügung, mit denen Container auf den Zug bzw. vom Zug verladen werden können. In diesem Zusammenhang erbringt die NORDFROST dann an ihrem Seehafen-Terminal bei Bedarf tiefergehende Dienstleistungen, wie zum Beispiel die Vorbehandlung von Holz für den Export nach Übersee.
Ein Gleis verläuft direkt durch die neue Schwerguthalle. Per Bahn ankommende Komponenten können in der 8.000 m2 großen Halle per Deckenkran entladen und leicht gehandelt werden. Alle drei Hallenschiffe verfügen über Kräne mit einer Tragkraft von bis zu 120 Tonnen, so dass Teile hier zu größeren Einheiten montiert und auf einen sicheren Seetransport vorbereitet werden können. Ein Angebot in der Projektlogistik mit seemäßiger Verpackung, das sich mit der erfolgreichen Abwicklung verschiedenster anspruchsvoller Projekte für den deutschen Maschinen- und Anlagenbau sehr gut etabliert hat.
Für die deutsche Exportwirtschaft besteht die interessante Möglichkeit der Zwischenlagerung von Containern, die per Bahn den NORDFROST Seehafen-Terminal erreichen, im Containerdepot des Unternehmens, das sämtliche Services für die Aufbereitung von Containern anbietet. Mit dem Containershuttle des Logistikers werden die Boxen dann pünktlich im Umschlagterminal für die Schiffsverladung angeliefert. Dies bietet Verladern in heutiger Zeit mehr Flexibilität und eine willkommene Alternative zu den traditionellen Seehäfen, wo Containeranlieferungen derzeit aufgrund von Stausituationen nur noch mit sehr geringem zeitlichem Vorlauf zur Schiffsabfahrt stattfinden können.
„Der Containerhafen Wilhelmshaven ist im Interesse der im- und exportierenden Wirtschaft viel stärker in die Überseeverkehre einzubinden“, fordert Britta Bartels. „Hier gibt es noch Entwicklungsmöglichkeiten und eine schnelle Abwicklung von Überseeverkehren. Aktuell erleben wir zahlreiche ungeplante Schiffsankünfte am deutschen Container-Tiefwasserhafen und unterstützen die betroffenen Verlader mit überzeugenden Lösungen für die Entladung bzw. Zustellung von Containern. Wir sind zuversichtlich, dass das Potenzial des Hafens jetzt zunehmend von Reedern und Verladern erkannt wird!“. Im NORDFROST Seehafen-Terminal steht ein engagiertes Team rund um Niederlassungsleiter Philipp Brandstrup mit bedarfsgerechten Services jederzeit zur Verfügung.
Diese Container Freight Station ist als Lebensmitteldrehscheibe auf den Food-Sektor spezialisiert, erbringt aber Logistik-Dienstleistungen für Güter aller Art. Die gedeckte Lagerkapazität umfasst aktuell 105.000 Palettenstellplätze, aufgeteilt zu je einem Drittel in Tiefkühl-, Frische- und Trockenlager für Lebensmittel und für General Cargo. Hinzu kommt die im September 2020 eingeweihte Schwerguthalle. Kurz vor der Inbetriebnahme steht das neue Hochregallager, mit dem die Tiefkühlkapazität des Standortes von 35.000 Palettenstellplätzen auf 75.000 Stellplätze erweitert werden wird. Daran sind umfangreiche, bereits in Betrieb befindliche Hygienebereiche angeschlossen – für die Lebensmittelbearbeitung im Kundenauftrag samt Lohnverpackung direkt im Hafen.
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v.l.n.r. Markus Gumbiller (Outbound-Steuerung Audi AG), Heiko Urban (Leiter Immobilien- und Planungsmanagement Container Terminal Wilhelmshaven JadeWeserPort-Marketing GmbH & Co. KG), Britta Bartels (NORDFROST-Geschäftsführung), Timo Völz (Leiter Logistik CAT Car Terminal GmbH), Marcel Lindermann (Leiter Verwaltung CAT Car Terminal GmbH), Andreas Bullwinkel (Geschäftsführer Container Terminal Wilhelmshaven JadeWeserPort-Marketing GmbH & Co. KG), Philipp Brandstrup (Niederlassungsleiter NORDFROST Seehafen-Terminal), Marc Hauswald (NORDFROST), Holger Banik, (Geschäftsführer JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG sowie Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG), Sebastian Hajen (NORDFROST Seehafen-Terminal), Erwin Schumann (Qualitätsmanagement Audi AG)
Die NORDFROST, mit Hauptsitz in Schortens bei Wilhelmshaven, ist Deutschlands führender Tiefkühllogistiker und international aktiv. Das seit 1975 bestehende, familiengeführte Unternehmen erwirtschaftete im Jahr 2020 einen Umsatz in Höhe von rd. 450 Mio. Euro und unterhält mit 3.000 Beschäftigten in Deutschland 40 Tiefkühllagerstandorte mit einer ständig wachsenden Kapazität von aktuell 900.000 Palettenstellplätzen. Darin enthalten sind die im vergangenen Jahr in Betrieb genommenen neu errichteten Standorte in Herne und in Mücke. Die Standorte, die sich im Eigentum des Unternehmens befinden, bilden die Basis eines bundesweiten Sammelladungsnetzwerkes für die Feindistribution von Tiefkühlwaren. NORDFROST disponiert täglich 1.600 LKW. Diese werden deutschland- und europaweit eingesetzt bis hin zur Verteilung von Sammelladungen in allen europäischen Ländermärkten, in denen der Logistiker mit strategischen Partnern zusammenarbeitet. Höchstes Qualitätsbewusstsein, IT-Kompetenz und Nachhaltigkeit sind Kennzeichen der NORDFROST. Im Rahmen des Supply Chain Management werden Kunden aus der gesamten Lebensmittelbranche (Lebensmittelindustrie, Lebensmitteleinzelhandel, Großhandel, Im- und Export) individuelle, ganzheitliche Lösungen rund um Lagerhaltung, Transport, Handels- und Hafenlogistik geboten. In der Hafenlogistik der NORDFROST liegt der Fokus aktuell auf dem Containerhafen Wilhelmshaven. Der NORDFROST Seehafen-Terminal des Unternehmens liegt direkt in Deutschlands einzigem Container-Tiefwasserhafen und bietet maßgeschneiderte Logistikkonzepte sowohl für tiefgekühlte und frische Waren aber auch für Trockengüter wie ungekühlte Lebensmittel oder Aktionswaren bis hin zum Schwergut. Am Hafenplatz Wesel am Niederrhein wird ebenfalls ein solches Angebot etabliert. Los ging es hier bereits Ende März 2021 mit dem Start des wasserseitigen Containerumschlags für konventionelle und temperaturgeführte Transporte.
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