Wie man dem Neuen strategisch unter die Arme greift

Innovation, technologischer Fortschritt und die Schaffung von Neuem auf Basis bestehender Kompetenzen – diese Kriterien prägten die Ausgangslage, die die HOERBIGER Holding AG (Zug, Schweiz) im Jahr 2014 dazu bewegte, das Corporate Business Development (CBD) im Konzern neu aufzustellen. Dieser Herausforderung nahm sich Sigune Suttner im Rahmen ihres MBA-Studiums an der School of Management and Technology der Steinbeis-Hochschule Berlin erfolgreich an.

HOERBIGER gilt als Hidden Champion in der Kompressortechnik, Antriebstechnik und Hydraulik. Wesentliche Absatzmärkte sind der Energiesektor, insbesondere die Öl-, Gas- und Prozessindustrie sowie Automotive und Maschinenbau. Mit bereichsübergreifenden Wachstumsprojekten möchte das Unternehmen das profitable und nachhaltige Wachstum auch außerhalb des Kerngeschäfts weiter fördern und neue Märkte erschließen.

Unter dem Dach des Corporate Business Development vereint der Bereich Mergers & Akquisitions das anorganische Wachstum sowie ein Projekthaus für organisches Wachstum. Für das Projekthaus stand Sigune Suttner nun vor der Aufgabe, neue Strukturen, Prozesse und Tools zu entwickeln, um ein ausgewogenes Portfolio an Innovationsprojekten im Kontext neuer Technologien, Produkte, Geschäftsmodelle und Märkte bereitzustellen. Dabei sollten sich Innovationen sowohl top-down, von Markt- und Technologietrends getrieben, als auch bottom-up, von vorhandenem Wissen und Technologien ausgehend, entwickeln. Die Kompetenzen in den Unternehmens- und Geschäftsbereichen sollten transparent und nutzbar gemacht, Synergiepotenziale freigesetzt und strategische Kompetenzen ausgebaut werden.

Sigune Suttner nutzte im Projekt die fachliche Expertise, die sie in den Theoriephasen ihres berufsintegrierten Studiums sammelte. Und so konzipierte sie zu Beginn des Projekts ein Innovationssystem, das wesentliche Elemente wie die Innovationsstrategie, -prozesse, -organisation und -kultur berücksichtigt, Innovationen und Kreativität freisetzt, Visionen kultiviert und das Konzerndenken fördert. Hauptbestandteil dieses Systems ist ein ganzheitlicher Innovationsprozess, der den Rahmen für die Wachstums- und Innovationsprojekte bietet. Den Prozess entwickelte die MBA-Studentin anhand von theoretischen Konzepten, Best in Class Beispielen aus der Industrie und in enger Zusammenarbeit mit den Unternehmens- und Geschäftsbereichen. Er beginnt bei der Wachstumsund Innovationsstrategie sowie der Analyse von Markt- und Technologietrends, setzt sich über die Suchfeldanalyse, die Identifikation und Selektion vielversprechender Ideen und Business Cases sowie über die Ausarbeitung konkreter Businesspläne fort und reicht bis hin zur Umsetzung von Innovationsprojekten, der Entwicklung erster Prototypen und Serienprodukte sowie dem anschließenden Transfer in eine operative Geschäftseinheit.

Den Fokus legte Sigune Suttner auf die frühe Phase, das Innovation Sourcing. Sie ist für die spätere Implementierung entscheidend, da hier der Grundstein für neues Wachstum in Form von Wachstumsideen gelegt wird. Diese erste Phase reicht von der Richtungssuche und Ideengenerierung bis hin zur Transformation der Ideen in konkrete Innovationsprojekte. Sie hat vor allem die Aufgabe, Markt- und Technikunsicherheiten abzubauen. Sie bietet ein modernes Methoden-Toolset sowie Freiräume für die effektive Ideensuche einerseits und strukturierte Abläufe, Bewertungsmodelle und Qualitätssicherung für eine effiziente Durchführung andererseits.

Und Sigune Suttner kann inzwischen auf ein erfolgreiches Projekt zurückblicken: Die frühe Phase konnte konzernweit vereinheitlicht und harmonisiert werden. Sie bildet die Basis für die bereichsübergreifende Zusammenarbeit, ermöglicht Wissenstransfer und den Austausch von Ideen. Synergieeffekte werden generiert und das Wissen im Konzern multipliziert. Die entsprechenden Prozessabläufe sind auf Geschwindigkeit, Kosteneffizienz, Breakthrough-Innovationen und Vernetzung ausgelegt. Durch den Prozess können bestehende Technologien in neue Märkte und neue Technologien in bestehende Märkte skaliert werden, aber auch gänzlich neue Technologien für neue Märkte entstehen. Sigune Suttner hat so dazu beigetragen, dass das Innovationsportfolio des Corporate Business Developments mit Ideen und Projekten in unterschiedlichen Reifegraden gefüllt wurde, die zum profitablen und nachhaltigen Wachstum des Konzerns beitragen. Ein erstes marktreifes Produkt aus dem Portfolio befindet sich derzeit in der Markteinführung.

Über die Steinbeis Center of Management and Technology GmbH

Das Steinbeis Center of Management and Technology (SCMT GmbH) steht seit 20 Jahren für erfolgreichen Transfer und Expertenwissen, für die Rekrutierung von Nachwuchsführungskräften, für die bedarfsgerechte Weiterentwicklung von Potenzialträgern im Unternehmen und die Umsetzung von über 3.500 Projekten im Consultingbereich. Das SCMT bietet Partnerunternehmen Zugang zu neuen Forschungserkenntnissen, Trends und Innovationen. Es bietet Ihnen wissenschaftlich fundierte Problemlösungen und verschafft Vorteile im globalen Wettbewerb. Unternehmen, Partner und Verbände profitieren vom direkten Transfer von neuen Erkenntnissen, innovativen Ideen und exzellenter Expertise.

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