SCO-Angebote immer präsenter
Im August 2021 bieten in Deutschland 1.319 Geschäfte Self-Checkout-Kassen (SCO) an, 2019 lag die Anzahl bei 874. Auf das mobile Self-Scanning mittels Handscanner, per Einkaufswagen mit Scanner oder per App setzen in diesem Jahr 615 Einzelhändler. Vor zwei Jahren war dies erst bei 67 Geschäften möglich. Beide Services – Self-Scanning und Self-Checkout – bieten in 2021 zusätzlich 368 Geschäfte an; das waren in 2019 nur 29.
LEH dominiert bei SCO-Kassen
Mit 58 Prozent ist das Gros aller stationären SCO-Kassen im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) zu finden. Dahinter liegt der Do-It-Yourself-Bereich (DIY) wie Bau- und Heimwerkermärkte mit 23 Prozent. So scheinen sich beide Branchen aufgrund der Kundenstruktur, der Kundenfrequenz und der Einkaufskorbgrößen am besten für diese Art des Self-Checkouts zu eignen. Auf alle anderen Branchen entfallen einstellige Prozentsätze. Insgesamt kommen derzeit 7.240 SCO-Kassen im deutschen Handel zum Einsatz – fast 2.500 mehr als noch 2019.
Im LEH existieren rund 235.000 herkömmliche Kassen. Dagegen haben die rund 3.700 SCO-Kassen trotz Wachstum noch eine geringe Marktbedeutung in Deutschland. Dennoch besitzen sie ein großes Marktpotential, da viele Lebensmittelhändler bei Umbauten oder Neueröffnungen mit Installationen planen.
Self-Scanning boomt
Das mobile Self-Scanning hat in den letzten zwei Jahren rasant zugenommen. Nach wie vor finden sich mit 64 Prozent die meisten Anwendungen im LEH wieder. 244 Geschäfte stellen ihrer Kundschaft Handscanner oder Einkaufswagen mit Scanner zur Verfügung. Bei 855 Geschäften ist das Self-Scanning per App möglich.
Rosige Aussichten
In Zukunft ist damit zu rechnen, dass weitere Unternehmen Self-Checkout-Systeme anbieten werden. Eine noch größere Dynamik ist im Bereich des mobilen Self-Scanning per App zu erwarten – nicht zuletzt wegen geringerer Investitionskosten für den Handel. Neben einer kontinuierlichen Zunahme im LEH könnte künftig ein entscheidender Impuls durch Drogerie- und Discountunternehmen gesetzt werden. Einerseits durch eine Ausweitung des bestehenden Angebots, andererseits durch neue Unternehmen mit ersten Installationen in diesem Sektor.
Die gesamten Ergebnisse der EHI-Befragung stehen kostenlos auf der Homepage der Self-Checkout-Initiative zur Verfügung.
Über die SCO-Initiative
Die EHI Self-Checkout Initiative verfolgt das Ziel, aktuelle Marktübersichten existierender Self-Checkout- und Self-Scanning-Systeme in Deutschland zu erstellen. Nicht berücksichtigt wurden reine Self-Payment-Systeme, also Automaten, an denen die Kundschaft ausschließlich den Bezahlvorgang, nicht aber den Registriervorgang selbst durchführen. Außerdem wurden ausschließlich Installationen berücksichtigt, die auf Dauer angelegt sind. Daher blieben einige wenige Geschäfte, die als Pilot- oder Testmärkte eingestuft werden konnten, bei der Zählung unberücksichtigt.
Das EHI Retail Institute ist ein Forschungs- und Beratungsinstitut für die Handelsbranche und seine Partner mit rund 80 Mitarbeiter:innen. Sein internationales Netzwerk umfasst rund 850 Mitgliedsunternehmen aus Handel, Konsum- und Investitionsgüterindustrie sowie Dienstleister. Das EHI erhebt wichtige Kennzahlen für den stationären und den Onlinehandel, ermittelt Trends und erarbeitet Lösungen. Das Unternehmen wurde 1951 gegründet. Präsident ist Kurt Jox, Geschäftsführer ist Michael Gerling. Die GS1 Germany ist eine Tochtergesellschaft des EHI und des Markenverbandes und koordiniert die Vergabe der Global Trading Item Number (GTIN, ehem. EAN) in Deutschland. In Kooperation mit dem EHI veranstaltet die Messe Düsseldorf die EuroShop, die weltweit führende Investitionsgütermesse für den Handel, die EuroCIS, wo neueste Produkte, Lösungen und Trends der IT- und Sicherheitstechnik vorgestellt werden sowie die C-star für den asiatischen Handel in Shanghai.
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