- transport logistic und Bundesvereinigung Logistik (BVL) mit Kurz-Studie
- Verlader erwarten innovative Dienstleistungen zum gleichen Preis
- Logistikdienstleister könnten selbstbewusster auftreten
Vor dem Hintergrund der jüngsten Krisen ist die Bedeutung des Wirtschaftsbereiches Logistik mehr ins Bewusstsein gerückt und damit auch seine Verantwortung für die Versorgung. Um diese in allen Bereichen auch zukünftig sicherzustellen, sind Innovationen gefragt. Anhand einer Kurz-Studie haben die BVL gemeinsam mit der transport logistic, die von 9. bis 12. Mai 2023 in München stattfindet, herausgefunden, wie es um das Innovationsmanagement in Deutschland bestellt ist – sowohl bei Logistikdienstleistern als auch bei ihren Auftraggebern aus Industrie und Handel. Die Studie beleuchtet, wie Unternehmen im Wirtschaftsbereich Logistik in Bezug auf die Entwicklung von Innovationen grundsätzlich aufgestellt sind – zum einen aus der Sicht von Dienstleistern, aber auch aus der ihrer Kunden aus Industrie und Handel. Die Studie kommt zu den folgenden fünf Kernergebnissen.
Verlader erwarten innovative Dienstleistungen zum gleichen Preis
Logistikdienstleistungsunternehmen stecken nach wie vor eher wenig Ressourcen in die Entwicklung neuer Services und folgen dabei keinem methodischen oder strukturierten Vorgehen. Auf der anderen Seite ist es so, dass rund ein Drittel der Verlader es zwar positiv finden, einen innovativen Dienstleister zu haben, dafür allerdings nicht mehr bezahlen wollen.
Innovation bringt Effizienz und spart Kosten
Immerhin 41 Prozent der Verlader gehen davon aus, dass ihnen die Zusammenarbeit mit einem innovativen Partner Effizienz bringt und Kosten spart. Das ist auch die hauptsächliche Motivation für Logistikdienstleister, neue Services zu entwickeln. Das Bewusstsein für das Potenzial, mit Innovation neue Märkte zu erschließen und das Image des eigenen Unternehmens zu formen, ist seitens der Logistikdienstleister also kaum ausgeprägt.
Innovationskraft von Logistikdienstleistern ausbaufähig
Nach ihrer Meinung zur generellen Innovationskraft von Logistikdienstleistern befragt, sagen 42 Prozent der Teilnehmenden aus Industrie und Handel, dass sie diese für wenig oder gar nicht innovativ halten. Rund ein Viertel hält sie für innovativ oder sehr innovativ. Etwa ein Drittel sieht sich mit ihren Dienstleistern gleichauf.
Logistikdienstleister könnten selbstbewusster auftreten
Bei der Analyse nach Branchen fällt auf, dass sich besonders im Handel die Logistikdienstleister als deutlich innovativer sehen, als sie in den Augen ihrer Auftraggeber sind; ähnlich ist es im Automotive-Bereich. Andersherum fallen die Meinungen in den Bereichen Elektronik, Maschinenbau und Chemie aus. Die Logistikdienstleister könnten dort also selbstbewusster auftreten.
Potenzial durch engere Zusammenarbeit
Neue Logistikdienstleistungen entwickeln – diese Aufgabe sehen mehr als die Hälfte der Verlader bei den Logistikdienstleistungsunternehmen. Das könnte erklären, warum nur ein Zehntel der Unternehmen in Industrie und Handel in die Innovationsprozesse ihrer Dienstleister einbezogen sind, womit relevantes Praxis-Know-how im Innovationsprozess fehlt. Die Verlader vergeben damit die Chance, gemeinsam Innovationen zu entwickeln, die auch ihre eigene Wettbewerbsposition festigen würden.
Die Kurzstudie baut auf der Dissertation des BVL-Mitarbeiters Frederik Pfretzschner auf. Sein Forschungsziel war es festzustellen, wie logistische Dienstleistungsinnovationen entsprechend ihres Neuheitsgrades klassifiziert werden können. Befragt wurden im Rahmen der Umfrage 117 Logistik- und Supply Chain-Management-Experten und Entscheider aus Industrie und Handel sowie 213 Experten aus Logistikdienstleistungsunternehmen. Alle Details und die vollständigen Ergebnisse zum Download gibt es unter https://www.bvl.de/schriften/schriften
Innovationen bei der transport logistic
Die BVL wird in zwei Fachforen auf der transport logistic explizit das Thema Innovationen in der Logistik aufnehmen. Neben dem Forum zum digitalen Lieferschein am 10. Mai um 11:30 Uhr in dem die Fragestellung diskutiert wird, wie Cloud4Log auf weitere Bereiche der Logistik ausgerollt und dadurch Effizienzgewinne generiert werden können, soll es am 11. Mai um 11:30 Uhr dezidiert um die Diskussion der Ergebnisse der Kurz-Studie gehen. Hier werden Entscheider und Entscheiderinnen aus Logistikdienstleistung, Industrie und Handel zusammenkommen und erörtern, welche Schlüsse aus den Ergebnissen und insbesondere für die Zusammenarbeit zwischen Logistikdienstleister und Verladern gezogen werden können.
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