Voraussetzung für die digitale Brieftasche sind sogenannte Wallet-Apps. Apple-Usern steht das Apple Wallet zur Verfügung, unter Android das bordeigene Wallet von Google. Beide speichern beliebig viele Kredit- und Debitkarten verschiedener Kreditinstitute in digitaler Form. „Damit können User dann per Apple Pay oder Google Pay kontaktlos bezahlen“, erklärt c’t-Redakteur Markus Montz. Bis auf wenige Ausnahmen kann man mit Karten fast aller großen Kreditinstitute Deutschlands mit Wallet-Apps zahlen, bei Sparkassen und Volks- und Raiffeisenbanken auch mit hauseigenen Wallet-Apps für Android (anstelle von Google Pay).
Die vorgestellten Wallets sind ihren Plastikzwillingen auch in puncto Sicherheit weit voraus. Letztere können im Falle eines Diebstahls kontaktlos auch ohne PIN genutzt werden, im schlimmsten Fall bis zu einem Gesamtbetrag von 150 Euro. Auch die Daten auf den Karten sind ein Problem: Einmal geklaut, können Betrüger damit vereinzelt immer noch Kopien erstellen. Das digitale Wallet, so der Experte, sei hingegen immun gegen Angreifer – selbst dann, wenn Smartphone oder Smartwatch entwendet wurden. „Um auf das Wallet zuzugreifen, muss das Gerät erstmal entsperrt werden“, sagt Montz. Darum gilt hier der alte Lehrsatz: Geräte immer biometrisch oder per Code sichern.
Komfort bieten Apple und Google gleichermaßen, nur beim Thema Datenschutz trennen sich die Wege. Apple erklärt, keine Daten auszuwerten. Das scheint plausibel, da sich Apple sein Wallet von den Kreditinstituten finanzieren lässt. „Google hingegen verdient sein Geld mit personalisierter Werbung und sichert sich zudem weitreichende Möglichkeiten, Daten zu erheben und auszuwerten“, erläutert Montz. Google weiß also, bei welchem Händler Nutzer eingekauft haben – aber immerhin nicht, was im Warenkorb lag. Wer mit den Apps von Volksbank oder Sparkasse bezahlt, ist hingegen besser vor Googles Datenschnüffelei geschützt.
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