Stabilisierung am Pressemarkt: Zeitungen und Zeitschriften begrenzen Auflagenrückgänge – Anhaltendes Wachstum bei digitalen Ablegern von Pressemarken

Im aktuell zurückliegenden Quartal können die von den IVW-Auflagenaudits erfassten Presseerzeugnisse gegenüber dem Jahresbeginn die Rückgänge ihrer Gesamtverkäufe begrenzen. Im Vergleich mit dem Vorquartal verlieren die Zeitungen und Zeitschriften am deutschen Pressemarkt insgesamt rund 2,85 Prozent an verkaufter Auflage. Auch im direkten Vergleich mit dem Vorjahresquartal fällt am Printmarkt aktuell – mit Ausnahme der Fachpresse – das Minus in den Gesamtverkäufen der Zeitungen und Zeitschriften geringer aus als noch im 2. Quartal 2022. Neben den rückläufigen Verkäufen gedruckter Exemplare finden ePaper-Ausgaben und Paid-Content- Angebote von Zeitungen und Zeitschriften weiterwachsenden Absatz.

Tageszeitungen

Die Tageszeitungen einschließlich Sonntagsausgaben und Sonntagszeitungen verkauften im 2. Quartal des laufenden Jahres durchschnittlich pro Erscheinungstag 11,85 Mio. Exemplare und damit 9,01 Prozent weniger als im Vorjahr (2/2022: 13,02 Mio. Stück); gegenüber dem Vorquartal liegt der aktuelle Rückgang bei – 1,26 Prozent (1/2023: 12,00 Mio. Stück). Weiterhin positiv entwickeln sich die Verkäufe digitaler Angebote von Zeitungsmarken. Der Auflagenanteil der als ePaper abgesetzten Tageszeitungsexemplare stieg im 2. Quartal 2023 gegenüber dem Vorjahr um 5,67 % auf 2,23 Mio. Exemplare (2/2022: 2,11 Mio.).

Zusätzlich zu den Auflagen zertifiziert die IVW für 19 Zeitungen die Verkäufe von Nutzungsrechten zu den Paid-Content-Angeboten der Zeitungshäuser. Im Quartalsdurchschnitt 2/2023 gab es für diese Tageszeitungen rund 1,45 Mio. Verkäufe von Paid-Content-Angeboten pro Tag – das ist im direkten Vergleich mit dem Vorjahr ein Plus von 17,34 Prozent (2/2022: 1,25 Mio. bezahlte Zugänge pro Tag).

Wochenzeitungen

Die Wochenzeitungen verzeichnen im zurückliegenden Quartal gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg ihrer Gesamtverkäufe. Mit rund 1,63 Mio. Exemplaren liegt die verkaufte Auflage der wöchentlich erscheinenden Zeitungen um 2,25 Prozent über dem Vorjahresergebnis (2/2022: rund 1,59 Mio. Stücke). Bei den Gesamtverkäufen der ePaper-Ausgaben (2/2023: 0,44 Mio. Exemplare im Quartalsdurchschnitt) beträgt das Plus der Wochenpresse rund 16,37 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal.

Damit setzen die Wochenzeitungen im aktuell zurückliegenden Quartal jedes vierte Exemplar über das Internet ab.

Publikumszeitschriften

Im 2. Quartal 2023 liegt die verkaufte Auflage der Publikumspresse mit rund 47,79 Mio. Exemplaren um 10,07 Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahres (2/2022: 53,14 Mio. Stück). Gegenüber dem Vorquartal fällt der Auflagenrückgang mit einem Minus von 3,95 Prozent geringer aus (1/2023: 49,75 Mio.). Im Jahresvergleich verkaufen auch die Publikumsverlage erneut deutlich mehr ePaper-Ausgaben (2/2023: 2,91 Mio. Exemplare gegenüber 2,42 Mio. Stück in 2/2022 – ein Plus von 20,25 Prozent.

Fachzeitschriften

Die Fachpresse verzeichnet im aktuell zurückliegenden 2. Quartal 2023 einen stärkeren Rückgang ihrer Gesamtverkäufe als zu Jahresbeginn. Gegenüber dem Vorjahresergebnis sinken die Verkäufe um 5,11 Prozent auf 7,53 Mio. Stück (2/2022: 7,94 Mio. Exemplare). Hingegen ist die Anzahl der verkauften ePaper-Exemplare von Fachzeitschriften mit einem Plus von 15,04 Prozent angestiegen. Die Gesamtverbreitung der Fachzeitschriften von aktuell durchschnittlich 14,16 Mio. Exemplaren verzeichnet ein Minus von 7,92 Prozent (2/2022: 15,38 Mio. Stück); im Vorjahresvergleich ist auch die Gesamtverbreitung der ePaper-Ausgaben von 0,76 Mio. Exemplaren rückläufig (2/2022: 0,84 Mio. Stück – ein Minus von 9,76 Prozent).

Kundenzeitschriften

Mit insgesamt 24,24 Mio. verbreiteten und 19,30 Mio. verkauften Exemplaren können die Kundenzeitschriften zur Jahresmitte 2023 ihre Auflagenrückgange begrenzen. Gegenüber den Vorjahresergebnissen verzeichnet die Gesamtverbreitung der Kundenpresse ein Minus von 5,76 Prozent und ihre Gesamtverkäufe einen Verlust von 7,45 Prozent (2/2022: 25,72 Mio. verbreitete und 20,85 Mio. verkaufte Exemplare). Zum Jahresanfang hatten die Rückgänge noch 12,02 bzw. 7,62 Prozent betragen.

Weitere Einzelheiten zur Entwicklung und Zusammensetzung der Gesamtauflagen im Quartalsund Jahresvergleich sowie der anteiligen ePaper-Verkäufe je Printgattung und ihre Verteilung auf Abonnements, Einzelverkäufe, Bordexemplare und Sonstige Verkäufe können der beigefügten Statistik entnommen werden.

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