Für die Bewertung der Ladesäulen-Betreiber fanden zwischen Ende Juli und Ende August 2023 Testfahrten statt – einige Nachtests Anfang September. Dabei legten die Testfahrer in Österreich rund 1.500 Kilometer zurück und besuchten 30 Ladestationen, in Deutschland rund 2.200 Kilometer mit 40 Ladestationen, in der Schweiz 1.400 Kilometer mit 25 Ladestationen. Die Testfahrer füllten bei jedem Ladestopp einen umfangreichen Bewertungsbogen aus – zur Ladestation, zum eigentlichen Ladevorgang und zu Testanrufen bei den Hotlines der Anbieter. Für die EMP-Bewertung verwendeten die Tester – soweit möglich – die Apps der bewerteten Elektro-Mobilitäts-Provider.
„Es freut uns zu sehen, dass unsere Kritik aus den Vorjahren ernst genommen wurde und zu Verbesserungen geführt hat. Glückwunsch an EnBW, Aral Pulse, Ionity und Fastned für ihre ersten Plätze. Auch zeigt sich in diesem Jahr das wachsende Engagement der Mineralölkonzerne. Wenn sie immer mehr Tankstellen auch in den Städten mit Schnellladesäulen ausrüsten, sind dies gute Nachrichten für E-Auto-Fahrer – besonders für jene ohne eigene Wallbox, die ihr Fahrzeug vor einer längeren Tour schnell vollladen wollen“, sagt connect-Autor Hannes Rügheimer.
In Deutschland belegt EnBW erneut den ersten Platz mit 895 von 1.000 Punkten und der Note „sehr gut“ in der EMP-Kategorie, in der CPO-Bewertung überholt in Deutschland Aral Pulse mit 868 Punkten den bisherigen Spitzenreiter EnBW – beide Anbieter erhalten die Note „sehr gut“ in dieser Kategorie. In Österreich gelangt Ionity mit 764 Punkten und der Note „gut“ auf den ersten Platz, Smatrics EnBW folgt mit 691 Punkten und der Note „befriedigend“ auf dem zweiten Platz. In der Schweiz liegt Fastned mit 822 Punkten an erster Stelle, gefolgt von Ionity mit 802 Punkten – beide erhalten die Note „gut“.
Das Testverfahren
Wie im Mobilfunk gibt es in der Ladeinfrastruktur Netzbetreiber (Charge Point Operators, CPO) – die eigentlichen Betreiber der Ladesäulen – und Service Provider (Electro Mobility Providers, EMP), die Apps und Abrechnungsplattformen bereitstellen. Einige Anbieter wie EnBW, Shell Recharge oder Move erfüllen beide Rollen und wurden entsprechend in beiden Kategorien getestet.
Für die Bewertung unternahmen die Testteams Fahrten durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Je nach Ländergröße besuchten sie vier oder fünf Stationen je CPO. Anmeldung und Abrechnung fanden zum einen über EMPs (Elektro-Mobilitäts-Provider) statt, zum anderen über die vom CPO unterstützten Ad-hoc-Bezahloptionen. Beim Laden erstellten die Teams umfangreiche Protokolle über Gegebenheiten vor Ort, den Ablauf des Ladevorgangs und aufgetretene Fehler. Zudem nahmen sie Kontakt zu den Hotlines der Anbieter auf, um die Servicequalität zu testen. Für den connect Ladenetztest wurde ein spezieller Bewertungsschlüssel entwickelt, der auch in diesem Jahr weiterentwickelt wurde. Dabei wurde die Gewichtung der einzelnen Prüfpunkte an die Alltagspraxis in der E-Mobilität angepasst. Eine detailliertere Beschreibung der Methodik finden Interessenten unter www.connect.de/ladenetztest.
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