Einsparpotenziale bei Treibhausgasen
In einem vollständig nachhaltigen Energiesystem ist ein Mehrverbrauch nicht mehr klimaschädlich. Im Gegenteil: Wenn viel Strom aus Wind und Sonne zur Verfügung steht, ist es wünschenswert, möglichst viel Verbrauch in dieses Zeitfenster zu verschieben. Zur Erreichung der Klimaziele steht daher langfristig nicht die Energieeffizienz, sondern die Senkung der Treibhausgasemissionen im Vordergrund. Hier sehen die befragten Unternehmen Einsparpotenziale in verschiedenen Maßnahmenbereichen – die größten in den Bereichen Logistik, Gebäudetechnik und Gebäudeenergieversorgung, aber auch beim Materialverbrauch und den Verkaufssortimenten. Weniger im Fokus stehen für die Befragten derzeit Einsparungen bei der Kundenmobilität.
Verbrauch im Food- und Nonfood-Handel
Insgesamt ist sowohl im Food- als auch im Nonfood-Sektor eine erneute Senkung des durchschnittlichen Stromverbrauchs zu beobachten. Im Erhebungsjahr 2023, das sich auf das Verbrauchsjahr 2022 bezieht, hat der Food-Bereich 306 kWh pro Quadratmeter Verkaufsfläche an Strom verbraucht (2021: 308 kWh). Im Nonfood-Bereich liegt der Stromverbrauch bei 89 kWh pro Quadratmeter Verkaufsfläche (2020: 91 kWh). Dabei handelt es sich um Durchschnittsverbräuche über alle Food- bzw. Nonfoodfilialen hinweg.
Im Food-Bereich verbraucht die Kühlung der Waren mit 49 Prozent den meisten Strom. 21 Prozent entfallen auf die Beleuchtung, 13 Prozent auf Klimatisierung und Lüftung. Unter „Sonstiges“ sind unter anderem Türen, Kassensysteme, Waagen und Fahrtreppen zusammengefasst, die zusammen 17 Prozent ausmachen. Im Nonfood-Bereich macht die Beleuchtung den größten Anteil aus (58 Prozent). Dahinter folgen die Klimatisierung und Lüftung (29 Prozent) und der sonstige Stromverbrauch (13 Prozent).
Die Studie steht ab sofort zum Download zur Verfügung und ist für EHI-Mitglieder kostenlos.
Datenbasis:
Die EHI-Studie „Energiemanagement im Einzelhandel 2023“ zeigt die zentralen Energieverbrauchszahlen aus dem Verbrauchsjahr 2022 sowie die aktuellen Erwartungen an Investitionen und Energiekosten. Hierzu wurde eine Online-Befragung im August 2023 durchgeführt. Die Befragung erfolgte branchenübergreifend in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Es konnten Daten von insgesamt 56 Handelsunternehmen mit über 40.500 Filialen ausgewertet werden, was einer Verkaufsfläche von rund 55 Mio. Quadratmetern entspricht. Bei der Anwendung der flächenbezogenen Gewichtung sind dem Food-Handel 55 Prozent und dem Nonfood-Handel 45 Prozent der Verkaufsfläche zuzurechnen. Die Ergebnisse wurden anonymisiert ausgewertet. Die Auswertungen basieren jeweils auf gewichteten Durchschnittswerten über alle befragten Unternehmen hinweg. Jedes teilnehmende Unternehmen wurde im Hinblick auf den Energieverbrauch mit dem Anteil seiner Verkaufsfläche an der summierten Gesamtverkaufsfläche gewichtet.
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