Waren es zum Start der ersten Gleisanschluss-Charta im Jahr 2019 noch 37 Mitzeichner, wird die Charta 2024 auf Initiative des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) nun von 56 Verbänden, Vereinigungen und Initiativen aus dem Bereich Industrie, Handel, Logistik, Bauwesen, Agrar, Holz, Recycling und Kommunen getragen. Die Organisationen setzen sich gemeinsam für die Stärkung und Förderung von Gleisanschlüssen sowie von modernen, kundennahen Zugangsstellen im deutschen Schienennetz ein.
Staatssekretär Theurer zeigte sich erfreut über die Anwesenheit so vieler Mitzeichner und Unterstützer: „Nur mit möglichst vielen Zugangspunkten für den Schienengüterverkehr werden wir unser Ziel erreichen, Güterverkehr auf die Schiene zu verlagern und den Anteil des Schienengüterverkehrs bis 2030 auf 25 Prozent zu erhöhen. Daher fördert das Bundesministerium für Digitales und Verkehr private Investitionen in Neubau, Ausbau, Reaktivierung und Ersatz von Gleisanschlüssen, um Güterverkehre auf umwelt- und klimafreundliche Schiene zu verlagern und bestehende Güterverkehre auf der Schiene zu halten.“
ERFA-Geschäftsführerin Dr. Agnes Eiband verdeutlichte die Wichtigkeit des Bürokratieabbaus für Gleisanschließer: „Es wird mehr gefördert und dies ist auch gut so! Die Betreiber von Gleisanschlüssen und multimodalen Verladestellen erleben jedoch unverhältnismäßig viel Bürokratie und werden mit Risiken konfrontiert, die es nur im Schienengüterverkehr gibt. Den Verladern geht es um die bestmöglichen Logistikketten und nicht um einen Verkehrsträger, daher muss hier der Benchmark Straße im Sinne der Qualität und der Rahmenbedingungen beachtet werden. Diese müssen für Zugangsstellen zur Schieneninfrastruktur dringend einfacher werden, wenn wir diese sichern und ausbauen wollen“.
Die Gleisanschluss-Charta geht weit über Gleisanschlüsse hinaus und liefert darüber hinaus auch Handlungsempfehlungen für die Stärkung trimodaler/multimodaler Knoten und Umschlagterminals und vorgelagerter Infrastrukturen. Denn nur ein modernes, sicheres Schienennetz mit einer durchdachten Schieneninfrastruktur erlaubt einen attraktiven und wettbewerbsfähigen Verkehr über Bahnanschlüsse und kundennahe Zugangsstellen für den umweltfreundlichen Transport von Gütern.
„Etliche Unternehmen möchten die Schiene sehr viel stärker nutzen und haben auch die Transportpotentiale dafür, wie Machbarkeitsstudien zeigen. Jedoch müssen hierzu auch die entsprechenden Infrastrukturkapazitäten nahezu vor der Haustür dieser Unternehmen erhöht werden. Es ist alles daran zu setzen, dass notwendige Infrastruktur nicht weiter abgebaut wird, im Gegenteil, unsere Wirtschaft muss weiterhin bedarfsgerecht mit Zugangsstellen und vorgelagerter Infrastruktur ausgestattet werden“, betonte Dr. Petra Seebauer, Geschäftsführerin der LKZ Prien GmbH und zuständig für Marketing und Kommunikation bei der ERFA Gleisanschluss.
Die Gleisanschluss-Charta zielt darauf ab, den Schienengüterverkehr durch bessere Rahmenbedingungen für Gleisanschlüsse und kundennahe Zugangsstellen zu stärken. Sie soll die verkehrspolitische Diskussion auch auf die Anbindung von Zugangsstellen an das öffentliche Eisenbahnnetz lenken und konkrete Maßnahmenvorschläge für eine bedarfsgerechte Schieneninfrastruktur liefern. Die Charta verfolgt dabei fünf Hauptziele:
- Personen unterstützen, die Entscheidungen treffen und umsetzen
- Die Wirtschaft bedarfsgerecht mit Zugangsstellen und vorgelagerter Infrastruktur ausstatten
- Rahmenbedingungen für Zugangsstellen verbessern
- Transportlösungen über Gleisanschlüsse und multimodale Verladestellen anbieten
- Moderne und innovative Technik einsetzen
Einzelheiten zum Bündnis und die Gleisanschluss-Charta: gleisanschluss-charta.de
ERFA Gleisanschluss GmbH
Die Erfahrungsaustauschgruppen der ERFA Gleisanschluss GmbH bieten seit 2013 einen direkten Austausch über die Möglichkeiten der eigenen Gleisanschlüsse. Erfolgreiche Unternehmen erzählen von ihren Gleisanschlüssen und warum sie auf die Schiene setzen. Durch den persönlichen Erfahrungsaustausch in den halbjährlich stattfindenden Workshops mit erfahrenen Gleisanschließern werden gemeinsam neue Lösungsideen aus der Praxis diskutiert. Ein erfahrenes Projektteam der ERFA Gleisanschluss sammelt deren Interessen und Alltags-Beispiele und kommuniziert diese an die Verbände. Mit der begleitenden Kommunikationsarbeit soll in der Öffentlichkeit und der Politik mehr Bewusstsein für die Probleme und die wichtige Funktion der Gleisanschließer entstehen. Ein Gleisanschluss verknüpft als ein Knotenpunkt Unternehmen direkt mit dem Netz des nationalen und internationalen Schienenverkehrs. Er ist somit eine wichtige Schnittstelle zu der verladenden Wirtschaft und ist insbesondere geeignet, den Einzelwagenverkehr zu stärken und damit nachhaltig den CO2-Ausstoß und den Straßenverkehr zu reduzieren. Das ERFA-Konzept besteht aus den Bausteinen ERFA-Workshops, Ausbildungskurs und Fachthemen. Die LKZ Prien GmbH als Gründungspartner moderiert seit Beginn der ERFA Gleisanschluss die Gruppe in Bayern. Weitere Informationen: www.erfa-gleisanschluss.de
Das Logistik-Kompetenz-Zentrum (LKZ) mit Standort in Prien am Chiemsee ist ein Innovationszentrum für Logistik, Verkehr und Mobilität mit interdisziplinärer Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft und internationaler Ausrichtung. Das LKZ-Netzwerk mit ansässigen Unternehmen und Instituten sowie weiteren Kooperationspartnern steht für höchste Kompetenz in den Bereichen Logistik, Verkehr und Mobilität. Seit über 25 Jahren entwickelt, steuert und koordiniert die LKZ Prien GmbH umfassendes Logistik-Know-how. Sie bietet ein hervorragendes und breit gefächertes Netzwerk mit Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik auf regionaler, nationaler und europäischer Ebene. Die LKZ Prien GmbH bietet als kompetenter Experte in der Strategie-, Prozess- und Förderberatung ihre Leistungen auf nachfolgenden Kompetenzfeldern an: Digitale und nachhaltige Lieferketten & Prozesse, nachhaltiger Güterverkehr, insbesondere Kombinierter alpenquerender Verkehr und Vernetzung von Verkehrsträgern, Themen zur Energienutzung in der Logistik und klimaneutraler Mobilität, betriebliches und kommunales Mobilitätsmanagement mit urbanen und ruralen Mobilitätslösungen, Versorgungsprozesse in Kliniken, Rettungsdienst und Katastrophenschutz sowie Themen zur Aus-/Weiterbildung. Zudem bietet die LKZ Prien GmbH als neutraler Moderator eine Plattform für eine Vielzahl an Unternehmen aus verschiedenen Branchen, im Rahmen eines Grüne-Wiese-Konzepts kreative und umsetzbare Ideen sowie nachhaltige Innovationsprojekte in Logistik, Verkehr und Mobilität zu entwickeln und umzusetzen.
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