Mit dem stetig wachsenden Anteil erneuerbarer Energien steigen die Anforderungen an die Niederspannungsnetze. Diese übernehmen nicht mehr nur die Aufgabe, den Strom aus der Mittelspannungsebene aufzunehmen und zu verteilen, sondern auch dezentral erzeugten Strom zurückzuspeisen. Innovationen in der Netzsteuerung sowie moderne Regelungs- und Leittechnik sollen diese zusätzlichen Herausforderungen lösen, um den zeit- und kapitalintensiven Ausbau der physischen Infrastruktur gering zu halten oder im Idealfall sogar zu vermeiden. Dafür bedarf es allerdings zuverlässiger und belastbarer Daten, um die Netzauslastung exakt bestimmen zu können.
Dessen ist man sich auch bei dem EW Buchs bewusst. «Bislang haben wir nur auf der Mittelspannungs- sowie den Trafoabgang auf der Niederspannungsebene gemessen», sagt Donat Vetsch. Weil diese Daten für eine zuverlässige Netzplanung nicht genügen, erfasst der Energie-Dienstleister jetzt auch die Abgänge in seinen Trafostationen. So kann er nun bis auf die einzelne Verteilkabine hinunter den Stromfluss in seinem Netz exakt bestimmen.
Parametrieren einfacher als programmieren
Um den Beschaffungsaufwand für diese Daten gering zu halten, automatisierte das EW Buchs diesen Vorgang soweit als möglich. Eine wichtige und entscheidende Rolle spielt hierbei das Fernwirkprotokoll des PFC200-Controllers. Dieses erfüllt die Anforderungen gemäss IEC 60870-5-104 und überträgt die Strom-, Spannungs- und Leistungswerte der Trafostationen mittels Glasfaser oder Funk-Modem schnell und sicher ins Leitsystem. Dort werden diese auf einem Monitor visualisiert und dienen neben der Überwachung des Netzes auch als Entscheidungsgrundlage für dessen Optimierung beziehungsweise dessen weiteren Ausbau.
Das entsprechende Programm hierfür sollte Donat Vetsch zunächst selbst schreiben, doch just da kam die Grid-Gateway-Lösung heraus. «Obwohl Programmierkenntnisse vorhanden sind, ist dieser Ansatz viel leichter», sagt der Techniker für Anlagen- und Netzbetrieb bei den EW Buchs und ergänzt: «Es ist sehr viel einfacher, ein System mit Parametern zu füttern anstatt aufwendig Code zu schreiben.» Ausserdem hält er diesen Ansatz für zukunftsfähig, da man auch Mitarbeitenden ohne Programmierkenntnisse später einmal das System bedenkenlos übergeben könne.
Echtzeitüberwachung der Trafos
Fortlaufend möchte das EW Buchs in weiteren Trafostationen die Niederspannungsmesswerte automatisiert erfassen. In einem weiteren Ausbauschritt soll der PFC200-Controller zur Erfassung und Überwachung der Temperaturwerte der Trafos genutzt werden. Auch verschiedene Binär-Signale, wie zum Beispiel Störmeldungen von Lüftungs- oder USV-Anlagen, möchte das EW Buchs mit Hilfe des Controllers auf das Leitsystem übertragen.
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