„Bereits der letzte Pflegebericht der Region aus dem Jahr 2017 hat Versorgungsengpässe dokumentiert. Aus dem aktuellen Bericht wird deutlich, dass die Corona-Pandemie die bestehenden Schwächen und die Anfälligkeit des Pflegesystems noch einmal deutlich gemacht hat“, sagt Dr. Andrea Hanke, Dezernentin für Soziale Infrastruktur der Region Hannover und: „Auffällig ist auch, dass sich die Versorgungslage sowie der Bedarf deutlich zwischen den Kommunen der Region unterscheiden, was die Städte und Gemeinden sowie die Region noch einmal vor Herausforderungen stellt.“
Mit dem nun vorgelegten Pflegebericht hat die Region Hannover nach 2004, 2008 und 2017 zum vierten Mal die Entwicklung des Pflegebedarfs in der Region untersucht. Der Bericht erfasst den aktuellen Stand sowie die voraussichtliche Entwicklung der pflegerischen Versorgung in der Region Hannover und liefert vor dem Hintergrund des demografischen Wandels Hinweise auf mögliche Versorgungslücken im Pflegeangebot in den 21 Städten und Gemeinden. Demnach nimmt die Anzahl der Pflegebedürftigen kontinuierlich zu: Gab es 2011 noch 35.582 Pflegebedürftige in der Region Hannover, waren es im Jahr 2019 schon 59.215 Menschen, die pflegerisch versorgt werden mussten. Der Anteil an der Gesamtbevölkerung der Region stieg im gleichen Zeitraum von 3,2 auf 5 Prozent.
Darüber hinaus kommt der Bericht zu dem Ergebnis, dass die häusliche Pflege einen deutlich höheren sowie stetig steigenden Anteil einnimmt als die stationäre Pflege. Die Anzahl derer, die Pflegegeld erhalten – also ihre Pflege im persönlichen Umfeld selbst organisieren, – verdoppelte sich von 15.000 auf 30.729 Menschen im Zeitraum 2011 bis 2019. Der Bedarf nach ambulanten Pflegeleistungen stieg im gleichen Zeitraum von knapp 8.000 Frauen und Männer auf 14.482 Personen.
Dahingegen ist der stationäre Pflegebedarf nur leicht angestiegen – von rund 12.500 auf rund 14.000 Menschen. Laut Bericht ist damit zu rechnen, dass die Anzahl der Pflegebedürftigen auch in den nächsten zehn Jahren noch deutlich steigen wird, die Prognosen des Berichtes gehen hierbei von rund 70.000 bis über 80.000 Pflegebedürftigen im Jahre 2029 aus. „Es wird auch weiter darum gehen, die Versorgungsangebote deutlich auszubauen und vor allem die ambulante und häusliche Pflege zu stärken. Und natürlich muss dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden. Unser vorrangigstes Ziel in der Hilfe zur Pflege der Region bleibt es, die Menschen im Alter bestmöglich dabei zu unterstützen, lange selbstbestimmt und unabhängig im eigenen Zuhause zu leben. Dafür baut die Region kontinuierlich ihr Beratungs- und Unterstützungsangebot für pflegebedürftige Einwohnerinnen und Einwohner und deren Angehörige aus“, so Hanke.
So wird im Juli ein vierter Senioren- und Pflegestützpunkt in Langenhagen öffnen. Und um eine noch einfachere Erreichbarkeit zu ermöglichen, ist Beratung auch online möglich. „Dies vereinfacht die Beratung gerade für Pflegebedürftige, deren unterstützenden Angehörigen an unterschiedlichen Orten in Deutschland leben und die sich auf diesem Weg ohne großen Aufwand gemeinsam beraten lassen können“, sagt Hanke.
Im Internet steht der Bericht auf www.hannover.de/pflegebericht-rh zum Download zur Verfügung.
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